Aus der CDU Stadtratsfraktion

Kulturzentrum in der Püttlinger Straße: CDU hat weiterhin Bedenken und lehnt bisherige Planungen ab

Nach wie vor kann der „Kurdistan Kulturzentrum Saarland e.V.“ kein schlüssiges Konzept für das geplante Kulturzentrum in der Püttlinger Straße vorlegen, was die künftig vorgesehene Nutzung hervorgeht.

Das geplante Kulturzentrum befindet sich inmitten einer Wohnbebauung. Nach den wenigen bislang bekannten Informationen steht zu befürchten, dass dieses Zentrum durch Besucher auch von weit über die Stadtgrenzen hinaus genutzt werden soll. Dies wäre mit möglicherweise weitreichenden Beeinträchtigungen für die Anwohner des Viertels verbunden, etwa was Verkehrsaufkommen, Parksituation und Lärm betrifft.

Für die CDU kommt daher in diesem Gebiet nur eine Ausweisung als reines Wohngebiet in Frage. Dies würde die Ansiedlung eines Kulturzentrums nicht grundsätzlich ausschließen, aber den Nutzungsrahmen auf einen Personenkreis der näheren Umgebung innerhalb der Stadt begrenzen, was zur Auflage gemacht und zu kontrollieren wäre. Außerdem sollte der Anteil der Grünflächen in diesem Gebiet erhöht werden, um das Areal insgesamt aufzuwerten.
Zu hinterfragen sind die bisherigen Planungen auch vor dem Hintergrund notwendiger Integrationsbemühungen. Es stellt sich die Frage, ob das durch den Kulturverein vorgesehene Angebot wie Hausaufgabenbetreuung oder Sportaktivitäten nicht besser durch die Nutzung der vorhandenen Nachmittagsbetreuung an unseren Schulen oder Beteiligung an den vielfältigen Möglichkeiten in Völklinger Vereinen, gerade auch im Sport, erfüllt werden kann. Nachteilig wäre jedenfalls ein Kulturzentrum, in dem bestimmte Zuwanderungsgruppen abgeschottet unter sich blieben.
Dies ist auch vor dem Hintergrund von Bedeutung, als dass in der Befassung mit dem Thema eine weitere Konfliktlinie sehr deutlich wurde: Das Zusammenleben zwischen Kurden und Türken ist zumindest teilweise geprägt von großem Misstrauen zwischen Vertretern dieser Gruppen. Auch dies darf in der Diskussion nicht unberücksichtigt bleiben, wenn wir ein funktionierendes Zusammenleben von Bevölkerungsteilen verschiedener Herkunft in unserer Stadt wollen.

Weiterhin fordern wir nochmals mit Nachdruck, dass sowohl die Integrationsbeauftragte der Stadt Völklingen wie auch Vertreter des Integrationsbeirates bei diesen Themen in den Sitzungen des Stadtrates zur Beratung der Fraktionen anwesend sind.

Stefan Rabel                  Kevin Frank